und verhallen in wellen schillern die farben des meeres am fuße der chalkidischen berge weit oberhalb einer zeit stille und beginnender herbst heute ist heute nur ein wort katzen streunen durch ein gedicht am ende des tages gehört uns die nacht voller zikaden und poesie
klingen die kelten in steinen in musik alte geschichten einer diffusen nacht und ein ton steigt in mir hoch oder hinab aus der erde oder vom himmel wer weiß das schon in mir lebt ein pool ein meer aus getönten wörtern einer verschobenen zeit
deine reise geht weit und lange minuten geben mir die hand du findest ein land voller bäume und meer du sagst ich bringe dir ein gefühl für weite und nähe wir wussten immer schon mehr von den tönen einer grünen zeit
von kleinen und großen steinen erzählen meine reisen umspült von geschichten von burgen und sand tod und tang am meer werde ich weit ich nehme töne auf melodien aus der tiefe ein geflecht aus jungen und alten versen aus plastik und wiederbelebungsversuchen einer geräderten welt ich schweife ab und finde mich wieder in einem gedicht aus wind und gegerbter zeit fünfzig jahre und ein kleiner trost
wie die röte der berge meinen rahmen sprengt dort fall ich aus der zeit wo die kakteen blühen und das meer brandet ans schwarze ufer über den horizont hinaus wie dein wort über die gipfel rollt als wäre es ein ball und ich nicht gegner sondern gespielin
Ich freue mich sehr darüber, dass dieses Gedicht von Silvio Colditz kalligrafiert und veröffentlicht wurde in der wunderbaren Frühlingsausgabe 2023, Die Geste #2; sie steht unter dem Motto die stadt läuft hinter mir her nach einem Gedicht von SAID.
104 Seiten im Format DIN A4, ISSN 2751-8841, Herausgegeben und kalligrafiert von Silvio Colditz.