kaum etwas vermittelt mir solch ein starkes gefühl vom verstreichen der zeit wie die abblätternden plakate von sommerfesten oder tanzveranstaltungen.* nachsaison eines lebens. letztens fragte mich jemand, wie es wäre, zeit in tüten anzubieten? nein, wenn schon, in körben, geflochten aus weiden und worten, entgegnete ich. einmal schenkte mir eine einen arm voller stunden. kostbare momente waren das. jetzt, dieser augenblick. könnte man ihn nicht dehnen? indem man genau hier, an dieser stelle, an diesem wort – verweilt. als ob dann alles still stünde. illusion. selbst dein eingerahmtes foto sieht alt aus. annehmen, so sagte man mir, darin liege eine kraft, die solche abstrakten begriffe aufhebe. ich nehme an, da könnte etwas dran sein.
[*henning mankell, aus die schwedischen gummistiefel]
©diana jahr 2023