winden wir uns in weiten



mit dem hümmelchen
schneidest du themen an
wie einen pfirsich
die haut essen wir mit
und den kern wiegst du in der hand
wirfst ihn mir zu
gewichtig und zart
sind die anliegen der menschheit
so wie unsere kleinen gedanken
an wesen anwesen sagst du
welch seltsame gebilde
und ich gehe in einen traum
über holprige wege
stolperst du mit
mir wachsen zweige aus der stirn
und du denkst
wie schnittig sind die worte
einer verirrten
sonne auf den bäumen
ruht ein langer schlaf


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hümmelchen, ruhrdeutsch, kleines küchenmesser



©diana jahr 2023

von hier aus



schaue ich vage
nach osten
mit einem summen
im bauch | im ohr
die nachrichten des tages
(wird schon gut gehen)
wer hat angst
vor wem
und wer glaubt noch
an frieden und daran
dass freundlichkeit herrscht
gebannt und gespannt
schaue ich mich um
halbherzig
zwitschern erste vögel
und krokusse wagen sich
ans licht


©diana jahr 2023

mich dürstet gedichte zu schreiben



und durch meine zeilen geht
ein mittelmaß
nicht große buchstaben
kräuseln ein meer
meine finger
wellen das blatt
wenn worte darüber fließen
taube blaue sichtbare
weisen aus einer fremden
nacht sagst du aus widerborstigem
samt an den pfoten
trägt eine katze
die ihre krallen verbirgt
dein gesicht wird sanft
in meinem gedicht
spricht balladen
unsichtbare geschichten
und ungereimte tatsachen
löschen nicht
einen unbändigen durst


©diana jahr 2023