sind wir wesen in einem gemälde



augenscheinlich sind wir
veränderbar
so wie unsere umgebung
schon ein strich genügt
und der blick
schweift andersherum
male einen schatten auf einen ziegel
stein um stein
steige den hügel hinauf
zu einem blau
das es nicht gibt
hinab in den fluss
und jeder weiß dass ein fluss in ein meer
fließt eine farbe
und der finger
verwischt das bild


©diana jahr 2022

und darüber hinaus

 

und dann lass ich meine worte frei, frei
aus dem körper-nest:
stell dir vor, du wärst ein bild, ein buntes, abstraktes,
fulminantes werk und ich stünde vor dir
und schriebe ein gedicht
über gewisse rahmenumstände
und ich weiß, du flössest mir zu,
über die grenzen
und wir würden eins, gemälde und gedicht
dann öffnete sich der himmel
und die worte
wären vögel
und sie flögen, flögen weit
über uns hinaus
in randgebiete, vulkanlandschaften
oder meeresbuchten
und wir, wir
flögen mit ihnen
auf ihnen und über uns hinaus
bis ins körper-nest
dort ruhten wir
endlich
in uns
und vielleicht, vielleicht
hätten wir zuweilen
einen schatten geworfen

 

 

©diana jahr 2018