jeden tag aufs neue



will ich meine träume
nicht hinter mir lassen
am morgen brauche ich
einen teilchenbeschleuniger
um mich zu sammeln
dann rapple ich mich auf
die treppe hinunter
zur kaffeemaschine
und wieder hinauf
aller anfang ist zart
sag ich mir
und dunkelbraun duftend
bis ich mich dem kommenden stelle
vergeht zeit
einer erwachenden frau
begegne sanft
am rande des tages
verlaufen spuren
in ein helles bild
jetzt! steh auf.


©diana jahr 2023

winden wir uns in weiten



mit dem hümmelchen
schneidest du themen an
wie einen pfirsich
die haut essen wir mit
und den kern wiegst du in der hand
wirfst ihn mir zu
gewichtig und zart
sind die anliegen der menschheit
so wie unsere kleinen gedanken
an wesen anwesen sagst du
welch seltsame gebilde
und ich gehe in einen traum
über holprige wege
stolperst du mit
mir wachsen zweige aus der stirn
und du denkst
wie schnittig sind die worte
einer verirrten
sonne auf den bäumen
ruht ein langer schlaf


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hümmelchen, ruhrdeutsch, kleines küchenmesser



©diana jahr 2023

januartag, an meinem schreibtisch



der blick aus dem fenster
klingt ab und zu
durch die scheibe
fliegen worte hinein
und heraus
meine stimme
spricht gesänge in wolken
das licht scheint nicht
zu dunkel gerade hell genug
in dialog zu treten
mein schreibtisch ist klein
gerade groß genug
angelegenheiten
zu wortieren
momente
einer zerzausten zeit



©diana jahr 2023