mein gebirge aus zeit

 

 

mein gebirge aus zeit. wie ich es durchwandere, wie es mir geschichten erzählt. an jedem weg wächst eine andere blume, die eine ist essbar, die andere giftig. manche verwelken, sobald ich sie sehe. andere locken mich, sie zu pflücken. so trage ich ein bündel mit mir, das mir den weg hellt. mein gebirge aus zeit, unwegsam war es noch nie, allenfalls uneben, und die abgründe hab ich gemieden. nur einmal fast abgestürzt, wegen dieser einen besonderen pflanze, der roten. sie fiel hinab, ich konnte mich fangen. mein gebirge aus zeit, auf den lichtungen liegt wahrheit, und ein bisschen traum. die suche nach licht, die sucht. den nächsten teil wandere mit mir, und das gebirge aus zeit dehnt sich, seufzt und legt sich zur sonne.

 

 

 ©dj2016

19 Antworten zu “mein gebirge aus zeit

  1. Oh, wie mich dieser lyrische Text berührt, wie kraftvoll schön hier das Bild „mein Gebirge aus Zeit“ dem Leser entworfen wird. Deine Zeilen, liebe Diana, tragen ihre Aussage in einer so zart schillernden Sprachmelodie, wärmen mir das Herz. Gleich einem roten Faden durchzieht diese vielsagende Metapher auch die Gedankenwelten des Lesers. In virtuoser Weise verknappt!
    Herzlich
    Gerda

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  2. ach, diese Gebirge, die wir erklimmen und durchwandern müssen/dürfen.
    Manchmal kommen wir auf dem schmalen gewundenen Weg in ein Tal hinab und die Dunkelheit dort nimmt uns gefangen, bis wir endlich den richtigen Schlüssel gefunden haben und durch die Tür aus der Finsternis wieder herausfinden.

    Feine Zeilen, die zum Darübernachdenken einladen, liebe Diana

    Herzliche Grüße an Dich

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    • jaaa, lieber jorge, einfach weiter gehen. ist es nicht die beste (und einzige) möglichkeit? und es sind blumen an jedem wegrand! 😀🍀
      ganz lieben dank für deine worte, sei herzlichst, herbstlichst 😉 gegrüßt, diana

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